Der Raum der Information ist als städtebauliche und architektonische Ergänzung zum Ehrendenkmal der Bundeswehr konzipiert. Während das hohe Ehrendenkmal mit seiner perforierten Metallfassade eine transparente Wirkung hat, wirkt der eingeschossige Raum der Information monolithisch und dank seiner geschlossenen Wandflächen aus Sichtbeton in seiner äußeren Gestalt zurückhaltend. Eine Dachträgerstruktur aus weißen Sheddächern überspannt den Ausstellungsraum. Außerhalb des Dachs sind zwei Innenhöfe eingeschnitten: der zur Straße und zum Paradeplatz hin offene Eingangshof und der am anderen Ende des Bauwerks gelegene Innenhof. Der Ausstellungsraum wird durch zwei quergestellte Einbauten gegliedert: Im Eingangsbereich führen wechselnde Zitate an die Thematik der Ausstellung heran, im Hauptraum wird auf hinterleuchteten Glasbändern ein chronologischer Abriss um Todesfälle in Kontext der Geschichte der Bundeswehr dargestellt, der abschließende Raum zum Innenhof enthält Hörstationen mit Stimmen von Hinterbliebenen. Mit Blick auf eine mehrstämmige Hainbuche finden die Besucher hier einen Ort für ihre persönlichen Gedanken. Für den Verzicht auf Heizung und Klimatisierung wurde ein spezifisches, bauphysikalisches Konzept mit einer natürlichen Belüftung der Glasbänder und automatisch gesteuerten Lamellenfenstern zur Raumbelüftung über die Sheddach-Verglasungen entwickelt. Der Boden ist als heller Terrazzo ausgeführt, die eingestellten Raumteiler sind mit Eichenholzfurnier belegt. Die Tore sind in Anlehnung an das Metallkleid des Ehrenmals mit Baubronze belegt und wurden in einem besonderen Stanz-Verfahren mit dem Eisernen Kreuz der Bundeswehr versehen.
Leistungen Wenzel + Wenzel: Ausschreibung, Vergabe, Objektüberwachung, Objektbetreuung
Bauherr: Bundesministerium der Verteidigung / Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Entwurf: TRU Architekten Partnerschaftsgesellschaft mbB, Berlin
Projektdaten:
Leistungszeitraum: 2017 – 2018
BRI: ca. 865 m³
BGF: ca. 235 m²
Kosten: ca. 2 Mio. €
Copyrights:
Fotos: BBR Presse / Fotograph: Werner Huthmacher
Text: TRU Architekten