James-Simon-Galerie-Berlin

Entwurf:
David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Bauherr:
Stiftung Preußischer Kulturbesitz vertreten durch BBR – Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Berlin
Leistungen:
Ausschreibung, Vergabe, Objektüberwachung, Objektbetreuung
Auszeichnungen:
RIBA International Award for Excellence 2021
DAM-Preis 2020
Architekturpreis Beton 2020
Architekturpreis Berlin 2020
Projektdaten:
Leistungszeitraum: 2008-2023
BRI: ca. 62.400 m³
BGF: ca. 10.900 m²
Kosten: ca. 133.8 Mio. €
Leistungsphasen nach HOAI:
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7. 7
  8. 8
  9. 9

Dieses Gebäude schafft eine neue Adresse für die Museumsinsel, einen neuen Eingang und Empfangsort. Es soll die Möglichkeiten der städtebaulich wirksamsten Seite des Grundstücks zum Lustgarten, Schlossbrücke und Unter den Linden ausschöpfen und gleichzeitig die stadträumlichen Bezüge der bestehenden Häuser unterstützen. Neben den Außenraumbezügen verwirklicht der Entwurf eine bauliche Anbindung an das Hauptgeschoss im Pergamonmuseum sowie an die Archäologische Promenade im Sockelgeschoss.

Der eigentliche Baukörper des Neuen Eingangsgebäudes liegt zwischen der Hochkolonnade und dem neuen kleinen Kolonnadenhof, sodass die Längsansichten des Neubaus von den beiden Kolonnaden gefasst werden. Aus der südlichen Stirnseite des Baukörpers entwickelt sich eine breite Freitreppe, die als großmaßstäbliches Eingangsmotiv zum Lustgarten weist und den Hauptzugang zum Neuen Eingangsgebäude bildet. Der Besucher wird so noch im Außenraum auf die oberste Ebene, die dem Hauptrundgang im Pergamonmuseum entspricht, geführt und dort in einer großzügigen Halle empfangen. Als Einnistung in die Kolonnade liegen westlich der Halle das Café sowie der Übergang in das Pergamonmuseum. In einem Mezzaningeschoss zwischen dem Foyer am Kolonnadenhof und der oberen Empfangshalle befinden sich Servicefunktionen wie Garderobe, Toiletten, Shop, etc., während die Wechselausstellungsräume, das Auditorium sowie Seminarräume im Sockelgeschoss am Übergang zur Archäologischen Promenade liegen. Sprachlich bedient sich die Architektur des Neuen Eingangsgebäudes vorgefundener Elemente, vor allem aus der Freiraumarchitektur, wie gebaute Topografie, Kolonnade und Freitreppe. Aus dem Kontext wird ein zeitgenössisches Gebäude entwickelt, dessen Architektursprache trotz eines erkennbaren Klassikreflexes auf klassizistische Akademismen in seiner Detailausbildung verzichtet.

Text:
David Chipperfield Architects Berlin
Fotos:
Ute Zscharnt

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